Die USA verlangen von Finanzinstitutionen mit US-Kontakt oder US-Investoren die Bekanntgabe von Kunden- und Kontendaten. Wer nicht mitspielt, wird spätestens ab 2014 mit 30% Strafsteuer auf Erträge aus den USA belastet.
FATCA – Foreign Account Tax Compliance Act
Mit diesem Gesetz will die US-Steuerbehörde IRS die Kapitalerträge von US-Bürgern weltweit aufspüren und versteuern. Dazu sollen alle Finanzinstitutionen außerhalb der USA (Foreign Financial Institutions FFIs) einen Vertrag mit dem IRS abschließen und die Konten ihrer Kunden hinsichtlich einer möglichen Steuerpflicht in den USA prüfen. Der Kunde kann dann entweder einer umfassenden Meldung zustimmen oder es wird ihm eine FATCA-Quellensteuer abgezogen und in die USA abgeführt.
30% Strafsteuer bei Nichtteilnahme
Die amerikanischen Behörden gehen nicht gerade zimperlich vor: Wenn eine FFI nicht mitmacht und keinen Vertrag abschließt, werden auf alle Zahlungen aus US-Quellen an das FFI 30% Strafsteuer abgezogen. Damit können zB auch Österreicher betroffen sein, wenn sie in den USA Geld veranlagen.
Mit dieser Maßnahme sollen alle FFIs zum Abschluss eines Vertrages gezwungen werden. Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien und Spanien planen bereits ein Abkommen mit den USA, um Konflikte mit geltendem nationalen Recht wie Datenschutzbestimmungen zu vermeiden.
Die Umsetzung erfordert einen enormen IT-Aufwand für die FFIs. Kleine Institute überlegen sogar, sich komplett aus dem US-Markt zurückzuziehen.
Tipp: Wenn Sie in den USA Geld veranlagt haben, fragen Sie Ihre Bank oder Finanzdienstleister, ob ein Vertrag mit dem IRS abgeschlossen wurde oder geplant ist. Andernfalls droht der Abzug der 30%igen Strafsteuer auf Erträge. US-Bürger bzw. Personen mit USA-Indiz (zB Geburtsort, Adresse, Telefonnummer, Dauerauftrag oder Vollmacht in den USA) sollten ebenfalls nachfragen, welche Daten gemeldet werden und ob Quellensteuer abgeführt wird.